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Astronomie

Astronomie

Auf dieser Seite stelle ich euch meine Erfahrungen bezüglich Astronomie zur Verfügung. Ich denke, dass dies vielen Anfängern helfen könnte.

Nach langer Zeit habe ich nun endlich wieder die Möglichkeit mich den Sternen zu zuwenden. Dazu habe ich mir im Juli 2017 ein neues Teleskop sowie eine parallaktische Montierung mit GoTo-Steuerung zugelegt.
Mein Ziel war nun zunächst, sich erstmal wieder in das Thema Astronomie rein zu vertiefen und mich später intensiver der Astrofotografie zu widmen.

Ausrüstung

Die Ausrüstung besteht aus einem Newton-Teleskop mit 200mm Durchmesser/Öffnung und 1000mm Brennweite (Skywatcher Teleskop N 200/1000 PDS Explorer BD). Die PDS-Version habe ich gewählt, weil hier eine feinere Einstellung der Schärfe durch den DualSpeed Okularauszug mit 1:10 Untersetzung gegeben ist.
Als Stativ und Montierung habe ich die Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo erworben. Es liegen hier zwar teilweise Anleitungen in Deutsch vor, hauptsächlich jedoch in Englisch und auch nicht an die aktuelle Version der Hardware angepasst, so dass beim Aufbau und vor allem bei der ersten Kalibrierung und Einstellung bei mir große Unklarheiten aufkamen. Die Anleitung wiedersprach sich teilweise oder war gar nicht nachvollziehbar.
Als Kamera verwende ich meine Canon ESO 550D mit entsprechendem Adapter (ESO zu T2 und T2 zu 2 Zoll sowie T2 zu 1,25 Zoll). Außerdem finde ich auch unablässig ein Smartphone mit einer Kompass-App sowie einer Polarsucher-App. Dazu habe ich noch meinen Laptop mit dem Programm Stellarium, um einfacher bestimmte Objekte zu finden und zu bestimmen. Später möchte ich die Positionierung mit diesem Programm durchführen, indem das Teleskop mit dem Laptop verbunden wird.

Erste Schritte

Zunächst musste alles zusammengebaut werden, was eigentlich kein größeres Problem ist. Am ersten Tag habe ich auch gleich dank klarem Himmel die ersten Gehversuche unternommen und konnte den Mond und den Saturn ansteuern und Fotos schießen. Leider war dabei die GoTo-Steuerung nicht so sehr exakt, was sicherlich auch der ungenauen Nordung durch mich und des nicht kalibrierten Polarsuchers geschuldet war. Dieser widmete ich mich am nächsten Tag.

Mond Aufnahmezeit:
29.07.2017 21:36

Aufnahmeart:
Smartphone über Okular

Kalibrierung / Einstellung

Für die korrekte Kalibrierung und Nordung war die Anleitung leider eher verwirrend als hilfreich. Dem Teleskop lag zudem ein Beipackzettel bei, der in Englisch mitteilte, dass der Polarsuch mit einer neue Schablone ausgestattet ist (New Polar Scope Engraving). Dies wurde in der Beschreibung nicht berücksichtigt. Nach langer Recherche im Internet habe ich einige hilfreiche Hinweise gefunden. Zunächst kalibrierte ich erstmal das Fadenkreuz des Polarsuchers. Dies geschieht einfach, indem man, auch am Tag, ein weit entferntes Objekt anvisiert und dann das Teleskop auf der R.A.-Achse dreht. Hier sollte das Kreuz immer auf die gleiche Stelle zeigen. Wenn nicht müssen, wie bei mir, mit dem Inbusschlüssel die kleinen 3 Schrauben leicht rein bzw. raus geschraubt werden bis das Kreuz immer auf den gleichen Punkt zeigt. Hierbei sollte sehr vorsichtig gedreht werden, da schon eine Achtel Umdrehung teilweise ausreicht und bei zu großer Drehung das Kreuz sich auch von der Schraube lösen kann.
Nach dem dies erledigt war richtete ich gleich noch das Teleskop auf diesen Punkt aus (Objekt zentral im Okular sichtbar) und richtete danach auch den Sucher aus, so dass dieser möglichst genau auf den gleichen Punkt zeigt wie das Teleskop.
Wichtig war zudem die Firmware zu aktualisieren. Bei mir war ursprünglich die Version 4.37.01 installiert. Was daran besonders fehlte war die Möglichkeit die Helligkeit der LED im Polarsucher zu reduzieren. Mit der neuen Version 4.39.04 gibt es dazu eine Einstellungsmöglichkeit unter UTILITY FUNC. -> Polar Scope LED. Dies ist wichtig, da bei mir die LED viel zu hell war und man dadurch im Polarsucher den Polarstern nicht sehen konnte.

Einnordung und Inbetriebnahme

Am Abend ging es nun um eine möglichst genaue Einnordung. Man richtet das Teleskop zunächst mit dem Bein "N" nach Norden aus. Eine waagerechte Ausrichtung ist ebenfalls immens wichtig. Für diese ist die Dosenlibelle leider zu ungenau in der Montierung fixiert. Mir hilft hier das Anlegen einer kleinen Wasserwaage an der geraden Unterseite des Stativkopfes. Für die genaue Nordausrichtung verwende ich die kostenlose und werbefreie App Compass Steel 3D aus dem Google Play Store.
Dann stellt man den Breitengrad korrekt ein, indem die beiden Pohlhöhen-Stellschrauben entsprechend rein bzw. herausdreht werden. Das Teleskop wird so ausgerichtet, dass durch den Polsucher geschaut werden kann, der Polarstern sichtbar ist und 12:00 Uhr auf der Schablone genau oben steht. Nun verwende ich die App SynscanInit 2, mit der es einfach ist, die korrekte Position des Polarsterns für den Polsucher zu ermitteln. Hier ist auch die neue Schablone anzeigbar und somit die Einstellung recht einfach. Um den Polarstern auf die korrekte Stelle zu bringen dreht man wieder an den Pohlhöhen-Stellschrauben sowie an den Azimut-Einstellschrauben.
Die korrekte Polausrichtung ist nun geschafft.

Das Teleskop wird nun zurück in die Standardeinstellung gedreht (Gewichte unten, Teleskop schaut auf Polarstern). Danach kann die GoTo-Steuerung eingeschalten werden. Alle nötigen Eingaben müssen erfolgen. Die Steuerung zeigt auch die Polarsternposition an, die dem der App entsprechend sollte. Leichte Abweichungen sind allerdings möglich, da die App auf Grund der genaueren Koordinaten somit auch eine genauere Position errechnen kann.
Ich verwende grundsätzlich nun die 3-Sternausrichtung, da diese die genaueste Ausrichtung ist und für die Nachführung sowie die Objektauffindung am Ende mehr Zeit einspart als für die Ausrichtung draufgeht.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen sich mit den Planeten, Sternen und allen anderen Astroobjekten zu befassen. Ich hoffe, dass diese kurze Anleitung für den einen oder anderen hilfreich ist. Gern könnt ihr mir per Mail euer Feedback zusenden.

Einnorden nach Lüthen-Kahlhöfer-Methode:

Eine exakte und nach meiner Meinung nach einfachere durchführbarere Methode als die Scheiner-Methode zum Einnorden stellt die Lüthen-Kahlhöfer-Methode dar. Anbei dazu die notwendigen Links zur Beschreibung und anderen Dokumenten.

Justage der Spiegel (kollimieren)

Sieht das Bild wie in meinem Bespiel für Vega deutlich zu sehen so aus, dass die Sterne etwas wegdriften, fast eine Pfeilform habe und der am besten fokusierte Stern nicht in der Mitte ist, so ist der Haupt- und Fangspiegel nicht korrekt auf den Okularauszug justiert. Dazu gibt es verschiedene Hilfsmittel (Kollimator, Justierlaser und Concenter). Eine gute Beschreibung, wie man das Teleskop auch sehr preiswert justiert bekommt fand ich auf dieser Seite mit genaueren Ausführungshinweisen.

Bildergalerie:

Hantel-Nebel

Hantel-Nebel
Aufnahmezeit:
31.07.2017 23:20

Aufnahmeart:
DSLR ISO 800, 20 Sekunden

Anmerkung:
ungenaue Schärfeeinstellung

Omega-Nebel

Omega-Nebel
Aufnahmezeit:
31.07.2017 23:30

Aufnahmeart:
DSLR ISO 800, 20 Sekunden

Herkules-Sternenhaufen

herkules-sternnenhaufen
Aufnahmezeit:
31.07.2017 23:36

Aufnahmeart:
DSLR ISO 800, 20 Sekunden

Vega

Mond
Aufnahmezeit:
31.07.2017 23:41

Aufnahmeart:
DSLR ISO 800, 20 Sekunden

Anmerkung:
ungenaue Spiegeleinstellung

Hierbei handelt es sich um die ersten schnellen Aufnahmen ohne weiteres Zubehör (Okular/Barlow-Linse/Filter) oder Stacken von Bildern. Dabei ist die Schärfeeinstellung sowie die Nachführung nicht immer ganz genau.